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SY MOMO

 

Route 2004

 

Segeln nach Port Weller

Mitte Mai geht es dann endlich los. Bei Sonnenschein und wenig Wind fahren wir zusammen mit Darius (unser "Wintervater") von Whitby aus quer über den See.

Gegen Ende können wir auch noch richtig schön segeln, so richtig gut zum wieder Eingewöhnen.

Unsere erste "Hürde" dieses Jahr ist das sogenannte "Niagara escarpment", also die ca. 100m Höhenunterschied zwischen Lake Ontario und Lake Erie. Schon 1829 wurde dieser wichtige Abschnitt in der Handelsroute auf den großen Seen mit dem ersten Kanal umgangen, damals mit 40 Schleusen und unter Ausnutzung der vorhandenen Flüsse.

Heute, mit dem vierten Kanal, können bis zu 225m lange Schiffe in nur 8 Schleusen (7 davon mit einem Hub von jeweils 14,5m) diese Hürde überbrücken.

Übersicht Welland Kanal

Anruf bei der Kanalbehörde

Für eine Durchfahrt als Freizetboot muß man sich telefonisch am Kanaleingang bei der Kanalbehörde melden.
Wir mußten am nächsten Tag einige Stunden, zusammen mit vier anderen privaten Motorbooten warten, bis wir die Erlaubnis zur Durchfahrt bekamen.
Natürlich haben die kommerziellen Schiffe Vorrang im St. Lawrence Seaway, der jetzt von Duluth im Westen des Lake Superior bis in den Atlantik (St. Lorenz Strom) geht (über 3500km!).

ein Biggi in der Schleuse

Seit 1959 ist auch die Strecke zwischen Lake Ontario und dem Atlantik  für die großen Schiffe passierbar.
So konnten wir einige der "Salties" (Ozeangängige Schiffe) und eben auch viele "Laker" (sind nur auf den Seen unterwegs und etwas anders gebaut) an uns vorbei ziehen sehen. Oder wie hier, im Schleusenbecken stehend und abwärts schleusend.

Neben verschiedenen Getreiden (aus den Great Plains im Westen) werden vor allem Bodenschätze wie z.B. Kalkstein und Eisenerze (für die Stahlfabrikation), früher auch viel Holz, sowie Kohle (für Kraftwerke) und Ölprodukte verschifft.

füllt das Schleusenbecken aus

Und bei so einem Biggi, der die Schleuse wirklich bis auf ein paar Zentimeter ausfüllt, kann nichts anderes mehr mit in dem Schleusenbecken sein.

hinein geht es mit MOMO

Bei jeder Einfahrt in ein Becken kommt ein mulmiges Gefühl auf, denn wenn irgendwas schief läuft, dann kann eine ganz schön große Menge Wasser auf einmal kommen: ein Becken braucht ca. 91 Millionen Liter Wasser, das von flußaufwärts über Ventile ein- bzw. flußabwärts ausgelassen wird. 

Schleusentor vor uns ist eher ein Wasserfall

Wir bekommen Leinen von den Kanalarbeitern heruntergelassen, an denen wir MOMO "in Position" halten können. Von der Kanalbehörde sind mindestens drei Personen an Bord vorgeschrieben: eine an jeder Leine vorne und hinten und am Steuer/Maschine noch eine Person.
Wir sind froh, daß Darius mit dabei ist und uns hilft, daß wir ohne Probleme durch alle Schleusen kommen.

das Wasser brodelt um uns herum

So eine Schleusung dauert durchschnittlich 11 Minuten. Entsprechend sind auch die Wirbel im Wasser und es "brodelt und kocht" um uns herum, wenn die Ventile auf machen und das Wasser einströmt.
Immer wieder müssen wir uns von der Schleusenwand abdrücken und unsere Fender und das Brett davor etwas von der rauhen Betonwand zu entlasten.
Ist richtig Schwerarbeit, denn die 7 hohen Schleusen kommen wirklich eine nach der anderen.
Die letzte Schleuse am Ende der Strecke gleicht nur ca. einen Meter aus, so können wir während der Schleusung einfach langsam durchfahren. Kathy kommt so auch noch zu einer Schleusung!

am Ende in Port Colborne

Nach 9 Stunden sind wir auf der anderen Seite: 100m höher in Port Colborne am Lake Erie.

Kathy und Darius bleiben noch eine Nacht bei uns und genießen einen schönen Tag Urlaub.
Wir bleiben noch ein paar Tage hier liegen und sehen immer wieder die Schiffe, in den Kanal ein- und ausfahren, und nicht nur Motor- und Segelboote!
Es ist wieder ein gutes Gefühl, endlich mal wieder unterwegs zu sein und wir freuen uns schon auf den Sommer hier in den Seen.

 
 
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Jutta und Heiko Sauber
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Last change / letzte Änderung 15. März 2011 ©
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