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SY MOMO

 

Route 2008

 

Die Algarve ist die südlichste Provinz von Portugal und wohl auch die bekannteste:
viele Touristen kommen jedes Jahr zu Baden und Golfen hierher.
Unser erster Hafen ist die Lagune des Rio de Alvor.
Hier ist einer der wenigen geschützten Ankerplätze an dem 150km langen Küstenstreifen, deshalb liegen hier auch viele Motor- und Segelboote vor Anker bzw. hängen an Mooring-Bojen. Die einheimischen Fischerboote liegen im neu gebauten Hafen an Stegen.

Alvor bei Hochwasser

Die Wasserlandschaft ändert hier jeden Tag durch die Gezeiten ihr Aussehen:
bei Hochwasser reicht die Wasserfläche vom bewirtschafteten Hinterland und dem noch recht ursprünglichen Dorf bis fast an die Strandregion heran;
bei Niedrigwasser sieht man in der Schwemmlandzone die tieferen Fahrrinnen und auf den, nun heraus schauenden, Sandbänken graben viele Einheimische nach Muscheln und Schnecken.
Mit Bus und Bahn unternehmen wir von hier Ausflüge in die Umgebung.

Alvor bei Niedrigwasser

Lagos Bahnhof

Unser erstes Ziel ist die 30km östlich vom Cabo de Sao Vicente gelegene Stadt Lagos.

Eine Stadtmauer umgibt den alten Ortskern an der Mündungsbucht des Ribeira de Bensafrim.
Reiche Fischvorkommen, gute Voraussetzungen für die Landwirtschaft, sowie ein Hafen waren schon für Phönizer, Griechen, Römer sowie die Mauren Gründe für Besiedlung und Wichtigkeit des Orts.

Lagos Promenade

Von hier starteten im 15ten Jahrhundert viele Seereisen, um den afrikanischen Kontinent zu erobern.
Unter der Schirmherrschaft von "Heinrich dem Seefahrer" entwickelten sich in seiner "Seefahrerschule" die Navigation und auch die Schiffe weiter: die neuen Karavellen, konnten erstmals gegen den Wind segeln!

Durch diese Entwicklungen und dem Überbordwerfen von mittelalterlichen Vorstellungen vom "Ende der Welt" beflügelt, starteten viele Kapitäne zu ihren Entdeckungsreisen nach Südamerika und Indien.
Der Grundstein für die beginnende Weltmachtstellung Portugals ist gelegt.

Lagos Straßencafes

Neben den wertvollen Waren wie Gewürze, Zucker, Elfenbein kamen über diese neuen Handelswege auch die ersten Schwarz-Afrikaner nach Europa: sie wurden hier im Sklavenmarkt öffentlich versteigert. Ein dunklen Kapitel der Kolonialzeit.
Heute finden viele Touristen den Weg in diese schon damals so wichtige Stadt und den für die Algarve so typischen mit farbigen Sandsteinfelsen gesäumten Stränden der Umgebung.

rosa Haus

Vor dem großen Erdbeben von 1755 war Lagos sogar eine Zeit lang die Hauptstadt des Königreiches Algarve. Viele Häuser, Kirchen und Befestigungsanlagen, wie die dicken Stadtmauern, sind bei diesem starken Beben damals zerstört worden.
Inzwischen sind viele der Gebäude wieder renoviert, selbst einfache Häuser in der Altstadt erscheinen wieder in dem Glanz der früheren Zeiten.
Per Stadtbus geht es nach Portimao, ebenfalls ein wichtiger Hafen und Umschlagplatz. Hier mündet der Fluß Arade ins Meer, der damals Zugang zu der im Hinterland gelegenen Festungsstadt Silves bot.

In einer ehemaligen Konservenfabrik, die jetzt als Stadtmuseum umgebaut ist, sieht man in einem Teil in anschaulichen Modellen, informativen Filmen und vielen alten Maschinen, wie der damalige Fischreichtum vor der Küste das Leben und Arbeiten der Bevölkerung beherrschte.

Museum

Kirche und Burg Silves

Der Fluß Arade ist inzwischen ziemlich versandet, so fahren wir per Bus ins Hinterland nach Silves.

Eine Burg steht auf dem höchsten Punkt des Hügels, auf dem die Stadt erbaut wurde.
Das Bauwerk, über viele Jahrhunderte von den jeweils Regierenden weiter gebaut, zeugt von der Wichtigkeit zur Zeit der Mauren. Tiefe Brunnen, große Zisternen sowie unterirdische Silos für Getreidelagerung lassen erahnen, wie viele Menschen hier einst gelebt haben.

Kork Rohmaterial

Im Archäologischen Museum stehen viele Exponate, an denen man die verschiedenen Epochen der Algarve verfolgen kann: Menhire, Reste aus Bronze- und Eisenzeit, Überreste der Römer, die Glanzzeiten während der Mauren und die christliche Neuzeit.
Danach begann die Zeit der landwirtschaftlichen Nutzung: hauptsächlich Kork und Zitrusfrüchte wurden hier kultiviert.

Flaschenkorken

Aus dem vielseitigen Rohstoff Kork wurden in mehreren Fabriken vor allem Verschlüsse von Dosen und Flaschen, aber auch die Schwimmer für die Netze der wichtigen Fischindustrie gebohrt.
In späteren Jahren folgten aus den "Abfällen" das Grundprodukt für Linoleumböden, daneben Schuhinnensohlen und Isolierplatten. Inzwischen sind die meisten Korkbetriebe zentral bei Lissabon angesiedelt.
Nach dem Bau der ersten großen Stauseen für die Bewässerung der Felder vervielfachte sich hier der Anbau von Orangen und Zitronen. Inzwischen haben die EU-Politik und die intensive spanische Agrarindustrie die kleineren Plantage hier nahezu unwirtschaftlich gemacht.
Einen weiteren Ausflug machen wir nach Faro.
Die historische Altstadt, schon im 9ten Jahrhundert von den Mauren begonnen, ist fast komplett von einer Mauer aus dem 17ten Jahrhundert umgeben. Von der Innenstadt aus betritt man sie durch einen schönen Torbogen. Folgt man den engen Gassen kommt man zum mit Bitterorangen gesäumten Hauptplatz mit der Kathedrale aus dem 13ten Jahrhundert. Neben dem alten Bischofspalast, stehen einige schön hergerichtete Gebäude, die inzwischen verschiedene Behörden beherbergen.

Stadttor von Faro

Die Provinzhauptstadt liegt in einer fruchtbaren Ebene mit vielen Gewächshäusern, Äckern und Plantagen, zum Meer hin von den Inseln des Haffgebietes des Ria Formosa geschützt.
Gleich vor dem Ort ist der großer Flughafen für die ganze Algarve, viele Überland-Busse starten von hier, selbst die Schnellzüge aus Lissabon fahren bis hierher.
In der Fußgängerzone laden die Läden, Cafes und Restaurants sowohl Touristen, wie auch viele Einheimische zum Verweilen ein.
In der Stadt befindet sich auch die Universität, ein großes Krankenhaus, sowie viele kulturelle Einrichtungen wie ein Theater und Konzertsaal, daneben haben viele Läden und Geschäfte hier ihren Sitz.

Mosaike in Fußgängerzone

Hafen Albufeira

Auf unserer Tour entlang der Küste suchen wir einen guten Platz, um MOMO für ein paar Monate hier zu lassen. Wir entscheiden uns für die Marina von Albufeira: die ausgebaggerte Bucht sollte gut genug für alle Winterstürme geschützt sein.
Der neu gebaute Yachtafen liegt etwas außerhalb der Altstadt, nahezu komplett von Appartmenthäusern und Neubauten eingekesselt. In dem ganzen Komplex herrscht im Winter nur wenig Leben. So freuen wir uns um so mehr, daß mit Kirsten und Michael ein anderes Deutsches Paar auf ihrem Katamaran "Alea" hier überwintert und somit ein wenig nach MOMO schauen kann. Die beiden sind Algarve-Erfahren: von Deutschland per Flugzeug, Auto, Fahrrad (!) oder jetzt mit dem eigenen Schiff hierher gekommen, sind sie einige Male auch für längere Zeit geblieben.
Nachdem wir MOMO für den Winter hergerichtet haben fliegen wir Mitte November nach Deutschland.
Unsere Familien brauchen uns und freuen sich auf ein paar Monate Unterstützung.

Vom Flugzeug aus haben wir einen tollen Blick über die Inseln und Wasserläufe der Lagunen des Ria Formosa sowie die weitere Küste der Algarve.

Ria Formosa aus dem Flugzeug

 
 
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Jutta und Heiko Sauber
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Last change / letzte Änderung 15. März 2011 ©
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