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SY MOMO

 

Route 2011

 

Nach gut zwei Monaten in Deutschland geht es Anfang April zurück nach Portugal, diesmal viel schneller: per Flugzeug!
Wir sind eifrig dabei unsere MOMO wieder startklar zu machen: alle zum Streichen abgebauten Teile müssen, außen wie innen, wieder montiert werden. Unsere Windfahnensteuerung bekommt ihre letzten Epoxischichten und einige Lagen Farbe. Das Unterwasserschiff wird geschliffen, neu grundiert und mit Antifouling versehen. Neben leckeren Spezialitäten aus Portugal nehmen wir natürlich auch viele gute Erinnerungen an all die Freunde, die wir hier kennengelernt haben und mit denen wir hier eine schöne Zeit verbracht haben, mit auf die Reise.
Anfang Mai kommt MOMO, nach fast zwei Jahren an Land, endlich wieder ins Wasser!
Bruce, der Werft-Manager von Nave Pegos, hat MOMO, als sie im Kran über dem Wasser hängt, aus den Gurten rutschen lassen und sie so fast fallengelassen: das ist wohl seine Art sich zu verabschieden! (PS: auf eine ordentliche Rechnung mit ausgewiesenen Steuern warten wir noch heute!)

MOMO kommt endlich wieder ins Wasser

Algarve Küste

Die Algarve bietet uns jetzt im Frühling das richtige Wetter, um Segel, Technik und uns selber wieder fit zu machen!
Wir montieren unser Windfahne und sind sehr erfreut, daß sich MOMO so gut damit steuern läßt, also auch unsere durch viele Überlegungen entworfene Mechanik funktioniert!
Wir gewöhnen uns auch ganz schnell wieder an das Leben auf dem Wasser und freuen uns schon auf den Sommer, der auf uns wartet.

typisch Algarve

Formel Eins in Portimao

Im Veranstaltungskalender haben wir entdeckt, daß an einem Wochenende im Mai ein Formel Eins Rennen in Portimao stattfindet. Nicht auf der nahe gelegenen Autorennstrecke, sondern direkt vor unserem Ankerplatz:
im Fluß Arade findet das Grand Prix-Rennen zur F1-H2O-World-Champinonship statt!
Wir sehen mehrere Renndurchläufe, bei denen die knapp 400kg schweren und etwa 6m langen Boote auf einem Luftkissen unter den zwei Rümpfen praktisch übers Wasser fliegen. An Land schnuppern wir später noch mehr von der Rennatmosphähre: wir können das Fahrerlager besuchen und schauen uns dort die Boote sowie deren Motoren an und sehen, ganz aus der Nähe, noch einige der 24 Fahrer von den neun Rennteams aus aller Welt.

ein F1-H2O-Flitzer

in der Bucht von Cascais

An einem frühen Morgen Ende Mai umrunden wir das Cabo Sao Vicente, das südwestlichste Kap von Europa und schlagen unsere diesjährige Haupt-Richtung ein: nach Norden.
Der um diese Jahreszeit typische Nordwind "verordnet" uns immer wieder Ruhe-Tage am Ankerplatz, die wir auch gut nutzen können:
Um noch aktueller Wetter- und Warnmeldungen für die Schiffahrt zu bekommen, bauen wir einen Navtex-Empfänger ein.
Damit wir in den viel befahrenen Wasserwegen besser "gesehen" werden, rüsten wir unseren AIS-Empfänger auf ein neues AIS-Gerät zum Senden und Empfangen um (siehe AIS-Extraseite vom Englischen Kanal).
Im Haffgebiet von Aveiro sehen wir, ähnlich wie in der Lagune von Faro, große Salzgärten, Muschelsucher und natürlich die überall zu findenden Sportangler.
Seit Fertigstellung der aufwendigen Dammbauten, die weiteres Versanden der Lagune verhindern sollen, befindet sich hier auch wieder ein wichtiger Handelshafen: Holz, Papier, Metalle und Keramikprodukte fahren hier täglich, auf Küstenfrachtern geladen, an unserem Ankerplatz vorbei.

Hier legen wir, bei einem Wetterstop, die im Winter geernteten und in Lake gereiften Oliven mit Gewürzen ein und verarbeiten einen "Berg" Zitronen aus dem Alentejo zu Marmelade.

Anglerglück und Schiffahrt

Wir können die etwa 500km lange Portugiesischen Westküste beim ständigen Kreuzen gegen den Nordwind so richtig ausgiebig ;-) genießen.

Ein Stück der Küste kennen wir ja schon von unserer Reise im Herbst vor fast drei Jahren.
Bis nördlich von Lissabon segeln wir an einer eher felsigen Küsten vorbei, ähnlich wie an der West-Algarve, nur weniger intensiv bebaut. Dann folgen lange Sandstrände der sogenannten Silberküste, dahinter erstrecken sich ausgedehnte Pinienwälder.

flache Küste

Altstadt von Porto

Für ein paar Tage ankern wir etwas nördlich von Porto, der zweitgrößten Stadt Portugals. Vom großen Handelshafen Leixoes aus kommt man sehr gut per Bahn und Bus in die wichtige Industrie- und Handelsstadt.
Wir streifen erst etwas durch die Altstadt mit einigen barocken Kirchen und vielen denkmalgeschützten Häusern, laufen über breite Prachtstraßen sowie durch enge und aufgrund der hügeligen Lage oft gewundenen Gassen.

Portweinkellereien in Vila Nova de Gaia

Von dem Platz an der Kathedrale hat man einen guten Überblick über die Stadt und das am anderen Flußufer gelegene Vila Nova de Gaia:
hier, viele Kilometer von den flussaufwärts gelegenen Wein-Anbaugebieten entfernt und kurz bevor der Douro ins Meer mündet, befinden sich die Lagerhäuser der Portwein-Kellereien.
Viele der der Kellereien haben immer noch britische Namen: die Engländer sind Ende des 17ten Jahrhunderts bei der Suche nach transportfähigem Wein hier in Portugal fündig geworden und haben erfolgreich ihre Handelsbeziehungen ausgebaut.

Rio Douro mit den alten Hafenkais

Portwein reift in Holzfässern

Die Herstellung von Portwein erfolgt durch die Zugabe von hochprozentigem Alkohol zu dem zu Most gepressten Trauben. Dadurch wird die Gärung gestoppt und der nun etwas höher prozentige Wein kann länger gelagert und konnte somit, ohne zu verderben, per Schiff z. B. nach England gesandt werden.
Das jeweilige Anbaugebiet, die verwendeten Traubensorten und natürlich der Jahrgang bestimmen die Qualität und entsprechend der Anforderungen werden nach etwa 2 Jahren die "Weine" von den großen Tanks zur weiteren Reifung gleich in Flaschen oder in kleineren Holzfässer umgefüllt.
So wandern noch ein paar Flaschen in unsere Bilge, um die "Reisefähigkeit" selbst auszuprobieren.
 
 
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Jutta und Heiko Sauber
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Last change / letzte Änderung 15. Januar 2012 ©
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