|
Route
2004
Wir ankern mal wieder vor einer Park-Insel, die diesmal zum "Georgian Bay Islands National Park" gehört: Beausoleil Island
ist die größte hier im Park und nur übers Wasser erreichbar.
Hier können wir auf den von der Parkverwaltung angelegten und auch gepflegten
Wegen auf der Insel wandern gehen. Auf dieser Insel sollen noch sehr viele
der giftigen, aber unter Naturschutz stehenden Klapperschlange leben, wir
sehen aber keine. Dafür entdecken wir viele Vögel, wie verschiedene
Spechte und Falken, und auch mitten auf dem Weg die "Überreste" von
einem Bären, der wohl zu viele Beeren gefunden hatte!
|
|
|
Wir
stoppen mit MOMO in Midland und erfahren wieder ein Herzliches Willkommen
bei dem Segelclub im Ort (Midland Bay Sailing Club). Schon bei der Einfahrt
in die Bucht sehen wir ein sehr großes Gemälde auf den Getreidespeichern
im Hafen. In der ganzen Stadt sind unterschiedliche Szenen aus der Geschichte
des Ortes an verschiedenen Hauswänden aufgemalt. Hier zum Beispiel der
Bahnhof, der für über 100 Jahre Passagieren und zum Warentransport
benutzt wurde.
|
Am bekanntesten ist diese Stadt wohl wegen der, jetzt als Museum wieder
aufgebauten, ehemaligen Missionsstation "Sainte-Marie among the Hurons".
Die 1540 gegründeten katholischen Jesuiten sahen es als ihre Hauptaufgabe
an, daß sie ihren Glauben weltweit verbreiten. Nach der Ankunft hier
in Nordamerika und vielen mühsamen Reisen über Flüsse und
durch die Wildnis gründeten 1639 die beiden Patres Jean de Brebeuf und
Gabriel Lalemant diese Missionsstation in dem Land der Huronen-Indianer.
|
|
Da die Huronen ein seßhafter Stamm war, glaubten die Missionare, eine
mit bald auf 60 Männer angewachsene Gemeinde und damit der westlichste
Vorposten von Europa, diese leichter zum Christentum überzeugen zu können.
In dem durch einen hohen Zaun von den schon immer feindlichen Irokesen geschützten
Dorf wirtschafteten und lebten sie zusammen mit den Huronen. So bauten sie
neben deren Langhäusern auch die in der westlichen Welt üblichen
Wohnhäuser, Werkstätten und natürlich eine Kapelle.
|
|
Für die Huronen entwickelte sich diese eigentlich gut gemeinte Bewegung nicht zu ihrem Vorteil:
die hier schon lange ansässigen Indianer überlebten die von den Jesuiten mitgebrachten
Krankheiten wie Grippe, Masern und Pocken oft nicht und so nahm
deren Bevölkerungsstärke rapide ab.
Außerdem kam es durch die Versuche sie zum Christentum zu bekehren zu Spaltungen des Stammes.
Und die schon immer feindlichen Irokesen faßten die Freundschaft zu den Europäern als eine Kriegserklärung auf.
|
|
Nach nur zehn Jahren wurde die Missionsstation nach heftigen Überfällen
der Irokesen, bei denen viele der Missionare und Indianer getötet wurden,
von den Überlebenden der Siedlung nieder gebrannt. Sie flohen auf Christian
Island, eine der Nachbarinseln, und versuchen erneut, doch ohne großen
Erfolg eine neue Missionsstation aufzubauen. Ab 1650 waren alle Jesuiten
zurück in Quebec, in der Gegend des St. Lorenz Stroms.
|
|
|