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Route
2011
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Zwischen Dover in England und Calais in Frankreich ist der Ärmelkanal nur 22 Seemeilen breit, doch die sind ziemlich dicht befahren:
große Frachtschiffe, die in dem Verkehrstrennungsgebiet wie auf einer Autobahn fahrend aus zwei Richtungen kommen, einige Fischerboote und natürlich die vielen Fähren, die trotz Eurotunnel immer noch "oberirdisch" verkehren.
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Die Nordseeküsten von Frankreich, Belgien und der Niederlande empfangen uns mit milchig-braunem und oft sehr flachem Wasser.
Wir segeln an Dunkerque, Oostende und Zeebrügge vorbei, große Häfen mit vielen Industrieanlagen.
Hier verabschieden wir uns für dieses Jahr vom Meer und biegen in das vielbefahrenen Fahrwasser der Westerschelde ein:
von hier kann man über Antwerpen und weiter durch Kanäle Richtung Frankreich fahren.
Oder wie wir in Vlissingen durch eine Schleuse nach Norden in die Holländischen Binnengewässer abbiegen.
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Nachdem wir spät abends durch die Schleuse gefahren sind verbringen wir eine ruhige Nacht im Jachthaven Schelde in Vlissingen.
Als am Sonntagmorgen die Brücken wieder zum Arbeiten anfangen fahren wir, bei herrlichstem Sonnenschein, im Kanaal door Walchern Richtung Middelburg.
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Neben uns zwei Segelbooten sind auf dem Wasser einige Ruderboote und Kanus unterwegs und entlang des Kanals sehen wir viele Radfahrer.
Berufsschiffahrt gibt es hier natürlich auch, so sehen wir auch einige Binnen-Frachtschiffe und etliche Ausflugsboote:
viele davon die so typisch holländischen Plattbodenschiffe mit den seitlich angebrachten Schwertern.
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Wir "parken" MOMO für einige Wochen im Stadthafen von Middelburg und fahren per Zug nach Deutschland.
Der Anlass ist nicht richtig erfreulich, denn Juttas Vater, der ja seit fast 14 Jahren sehr krank ist, liegt im Sterben.
Wir sind froh, daß wir so nahe da sind und so schnell kommen können, um für ihn und Juttas Mutter in dieser schweren Zeit da sein zu können.
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Mitte November fahren wir, diesmal wieder mit dem VW-Bus, zurück nach Südholland: wir können das Auto gut gebrauchen, um nach einem guten Winterstellplatz für MOMO zu suchen.
Und genießen es, daß wir so die südliche Provinz Zeeland nicht nur vom Wasser erkunden können:
so fahren wir, oft auf ziemlich schmalen Straßen, hinter den Deichen und verstehen nun auch, was wohl mit "Niederlande" gemeint ist:
etwa ein Viertel des Landes liegt unterhalb des Meeresspiegels!
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Da es schon spät im Jahr und das Wetter auch nicht mehr so beständig ist, suchen wir uns eine Winterstellplatz nur ein paar Fahrstunden weg.
Trotzdem müssen wir durch drei Schleusen fahren und leider bei einer ziemlich lange warten, denn jetzt ist natürlich die Zeit, wo die Wartungs- und Reparaturarbeiten durchgeführt werden müssen.
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MOMO kommt dann Ende November in Wilhelminasdorp aus dem Wasser.
Für uns das erste Mal nicht im Travellift, sondern via hydraulischem Hubwagen, der von einem großen Traktor gezogen wird.
An den letzten Tagen herrscht ständig dicker Nebel, der jeden Versuch "ertränkt", unsere Ausrüstungsgegenstände, die außerhalb des Schiffes sind, trocken zu bekommen, um sie im Schiff für den Winter zu verstauen.
So fahren wir mit einem ziemlich voll beladenen Bus für den Winter zurück zu unseren Familien und Freunden nach Deutschland.
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